01.09.2021 – Tagesausflug ins Amazonasgebiet

Früh am Morgen sind wir Richtung Amazonas losgefahren, um zur rechten Zeit an der Papageienlecke einzutreffen. Für einen kurzen Halt auf der Brücke für ein paar Fotos mit dem Sonnenaufgang am Rio Napo hat es aber noch gereicht.

An einem kleinen Privathafen mussten wir auf unseren Bootsführer warten und haben dann eine Gruppe Affen beobachtet:

Danach sind wir in ein Motorboot gestiegen und flussaufwärts auf dem Río Arajuno gefahren. Bei der Anlegestelle für den Aus- und Aufstieg zur Papageienlecke standen bereits andere Boote.
Wir sind dann den Weg zum Beobachtungspunkt heraufgeklettert und haben uns eine Stelle zum Fotografieren ausgesucht.
Die Papageien und Sittiche fliegen täglich viele Kilometer, um Lehm zu fressen und mineralreiches Wasser zu trinken. Viele Futterquellen wie Samen, Nüssen, Früchten, Palmfrüchten, Blättern, Blüten und Stängeln enthalten Stoffe, die zum Teil giftig oder auch ätzend sind und den Papageien schaden könnten. Der Lehm hingegen ist reich an Mineralien wie Kalium, Magnesium, Cobalamin und dem wichtigsten – Natrium und hilft den Vögeln somit, diese Giftstoffe zu neutralisieren und zu verdauen.

Die Vögel warten in Baumkronen ab, ob sich kein Feind bei der Lehmwand befindet. Dazu senden sie auch Späher aus, die zuerst einzeln die Lehmwand anfliegen und dann den anderen durch «Zurufen» signalisieren, ob die Stelle sicher ist. Jede Störung kann zur Folge haben, dass die ganzen Schwärme wieder wegfliegen und erst am nächsten Tag wieder kommen.

Die Sittiche sind dabei nicht so scheu – die Aras haben sich heute nicht an die Lehmwand getraut und sind wieder weggeflogen. Aber es war trotzdem eindrücklich.

Nach einer Beobachtungszeit von etwa einer Stunde sind wir mit dem Boot zu der kleinen indigen Siedlng “Santa Barbara” gefahren. Hier leben 23 Familien mit insgesamt ungefähr 120 Personen.
Dort wurde uns das Morgenessen serviert, dies bestand aus Carachama (Schilderwelse), Bocachico (ein lachsartiger Fisch), gegrillte Chontacuro-Würmer, Yuka, Bananen, Guayusa-Tee und echte Schokolade (Getränk).

Das Frühstück mit den Welsen aus dem Amazonas war hauptsächlich für mich sehr speziell, da ich diese Fische eigentlich lieber lebend und im Aquarium bewundere. Trotzdem habe ich einen Wels probiert. Man muss diesen zuerst aufknacken, dann die festen Knorpel lösen und kann dann das Fischfleisch essen – und es schmeckt gut!
Die ganzen Schilderwelse sind für viele Menschen im Amazonas täglich auf dem Speisezettel und werde in jedem Bach gefangen.

Nach dem Frühstück haben uns die Kinder einen traditionellen Tanz vorgeführt. Ich mag solche Veranstaltungen eigentlich nicht, es wird da etwas für Touristen zur Schau gestellt, das nicht dem täglichen Leben der Indigos entspricht.

Das Brechen der Maniok und das Verarbeiten zu Mehl fand ich dann interessanter. Die Knolle der Maniok gehört in Südamerika zu den Grundnahrungsmitteln und wird ähnlich wie bei uns die Kartoffel zu verschiedenen Mahlzeiten verarbeitet. Aus der Knolle wird auch Mehl hergestellt und daraus werden unter anderem Brotfladen gebacken.

Auf einer kleinen Wanderung um das Dorf hat uns ein lokaler Guide die wichtigsten Pflanzen und deren Bedeutung und Anwendung durch die Kichwa erklären. Am Schluss konnten wir noch
verschiedene, selbst hergestellte Schmuckstücke und Souvenirs kaufen.

Danach fuhren wir weiter auf dem Fluss durch den tropischen Rechenwald zu Jatun Sacha Reservat.
In einer einstündigen Wanderung haben wir verschiedene Pflanzen und Insekten fotografiert. Der riesige Ceibobaum gehört zu den Wanderpalmen. Der Baum kann sich mit seinen oberidrischen Wurzeln im Jahr bis zu 10cm fortbewegen.

Zum Abschluss fuhren wir nach Misahualli, einem Dorf, das stark vom Tourismus lebt. Die Flussmündung des Río Misahualli in den Río Napo, mit dem langen Sandstrand, ist auch ein Ausflugsziel der einheimischen Bevölkerung.
Aber auch die Kapuzineraffen haben gemerkt, dass es da immer etwas zu futtern gibt.

Zurück in der Lodge, liessen wir den Tag gemütlich ausklingen.

Weitere Bilder zum Tag:


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