04.12.2023 – Fleischfressende Pflanzen im Sumpf

Am Morgen führte uns eine Wanderung zu der Lagune mit den Kannenpflanzen.

Vom Hotel führt ein Weg durch den Wald, bis wir nach rund 30 Minuten am Seeufer den schattigen Bereich verlassen und uns in die brütende Hitze wagen.

Wir versuchen dem Schatten entlangzugehen, aber die Sonne kommt vom See her und somit fallen die Schatten nicht auf den Strand. In den Sträuchern brütet ein Vogel, der das Nest aber sofort verlässt, als wir in die Nähe kommen. Auf dem Rückweg werde ich versuchen, ob ich den Piepmatz doch noch erwische …

Nachtaktive himmelblaue Riedfrösche sitzen auf den Blättern der Sträucher und verschlafen den Tag. Heterixalus madagascariensis ist ein auf Madagaskar endemisch lebender Frosch, den man vorwiegend in Trockenwälder findet. Weibchen werden vier – und Männchen 3,5 cm gross.

Schon von Weitem sieht man anhand der Pflanzen, dass da Wasser zum See läuft. Es ist nur noch ein kleiner Bachlauf, der hauptsächlich unterirdisch läuft. Nur an zwei, drei Stellen sind noch kleine Wasserlöcher übrig, in denen sich Kärpflinge tummeln. Leider habe ich kein Netz dabei und kann so die Fische nur durch die Wasseroberfläche fotografieren.

In einem ausgetrockneten Bachbett liegt ein toter Fisch, somit wäre da eine grössere Population auch an anderen Arten vorhanden, wenn nicht Trockenzeit wäre.

Für die Kannenpflanzen, die in dieser sumpfigen Gegend überall wachsen, scheint es aber noch genügend Wasser zu geben. Seltsame Gewächse, die die einzige Gattung innerhalb der Familie der Kannenpflanzen darstellen und deren formschöne Kelche lange Zeit auch von Botanikern von Ruf für Blüten gehalten wurden. Es sind jedoch zu krugförmigen Behältnissen umgeformte Blätter, die der Nahrungsaufnahme dieser fleischfressenden Pflanzen dienen. Eine nektarähnliche Flüssigkeit, die unter dem Deckel der Kanne produziert wird, lockt Insekten an. Der Rand der Pflanze ist aber rutschig und so landet das Insekt schlussendlich in der Flüssigkeit in der Kanne. Diese löst das Insekt auf und die Pflanze erhält so Nährstoffe, die im kargen, sandigen Boden zum Leben fehlen.

Auf dem Rückweg konnte ich doch noch den Vogel im Nest fotografieren.

Nach dem Mittagessen bin ich noch ein zweites Mal zu der Lagune gelaufen, weil ich dachte, dass ich ein Unterwasserfoto in der Pfütze aufnehmen kann, um so eventuell die Fische bestimmen zu können.
Ganz langsam habe ich mich in den Schlamm gelegt, aber es hat so viel Sediment aufgewirbelt, dass nichts mehr sichtbar war. Na ja, ein Versuch war es wert – und ich habe mich danach im See sicher 30 Minuten gewaschen, bis all der Dreck weg war.
Nur hätte ich besser noch gewartet mit dem Waschen….

Zurück auf dem Weg und im Wald sah ich einen Weg auf der anderen Seite – wo der wohl hinführt?
Der Blick auf einen Teich innerhalb der Insel mit den Enten war herrlich.

Aber der Boden war sumpfig und zuerst bin ich mit dem ersten Fuss, und dann auch noch mit dem zweiten bis Knietief im Schlamm eingesunken. Den Fuss brachte ich raus – aber ohne die Sandale. Diese musste ich von Hand im Schlamm suchen und dann mühsam herausziehen. Und dann dasselbe Spiel mit dem zweiten Fuss. Gut war niemand da, der mich fotografieren konnte.
So schmutzig wie ich war, musste ich noch einmal zum See, um mich zu waschen, bevor ich dann zum Hotel zurückmarschierte.

Im Hotel habe ich dann erfahren, dass es in dieser Lagune manchmal auch Krokodile hat…

Und hier noch ein paar Fotos von der Hotelanlage. Falls Ihr in Madagaskar auf Reisen geht, ist dieses Hotel sehr zu empfehlen. Sie erhalten eine Guide zugeteilt, der dann auf die Bedürfnisse von jedem eingeht und so auch die Tiere sucht, die man auch sehen möchte.
Und das Hotel eignet sich auch gut, um am Schluss einer Reise ein paar Relax-Tage einzuschalten.
Der Sandstrand kann problemlos mit der Karibik mithalten.


Weiterlesen nächster Tag

Zum Anfang unserer Reise

Tierliste Madagaskar

Print Friendly, PDF & Email

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert