JBL Forschungsreise Venezuela 2016 – 4. Tag

JBL Venezuela Tag 4

09.04.2016

Es wurden viele Samen für Freundschaften auf dieser Reise gesät. Was aus diesen Pflanzen wird, liegt zum Teil an uns. Man muss sie pflegen, damit diese Wachsen.
Welche Blume daraus erblüht, ob eine einjährige Pflanze wächst oder ob daraus ein Baum entsteht, der dir dein Leben lang Halt gibt und Schatten spendet, das zeigt die Zeit.

Tagesprogramm:
jede Gruppe fährt auf ihre Tour
Es muss gepackt werden, da am nächsten Tag morgens um Drei Abfahrt für die Reise nach Canaima ist. Es muss in zwei Koffern/Reisetaschen gepackt werden, da für den Inlandflug in den kleinen Flugzeugen pro Person nur 15kg erlaubt sind (1 Koffer und max. den Fotoapperat oder eine Bauchtasche als Handgepäck)
Abends Nachtwanderung durch den Dschungel

Jeden Morgen früh kamen die Indios aus der Umgebung, um uns ihre handgefertigten Produkte zu verkaufen. Kleine Schalen, Untersetzer, Schmuck und Hängematten konnte man da erwerben.

JBL Venezuela Markt 1
Markt im Camp

Der heutige Forschungstag führte uns in Wather Lilly Camp und auf einen Jungle Walk. Da der Weg dorthin sehr weit war (ca. 60km), wurde am Morgen bereits auch das Mittagessen eingepackt, damit wir den ganzen Tag an diesem Ort bleiben konnten.

JBL Venezuela Hyazinthe
Hyazinthe auf dem Fluss in der Morgenstimmung

Auf dem Weg mussten wir mit den Schnellbooten zwei grosse Wasserhyazinthenfelder durchqueren. Die Pflanzen verstopften zum Teil die Flusswege und die Schiffe kommen da fast nicht mehr durch.
Die Pflanzen und Wurzeln verfangen sich in der Schiffsschraube und diese muss dann immer wieder gereinigt werden. Da kann es schon einmal eine halbe Stunde dauern, bis man so ein Feld von 500 Metern durchquert hat.

JBL Venezuela Hyazinthenfeld
Hyazinthenfeld (darunter fliesst der Fluss)

Dafür konnten wir in dieser Zeit jeweils die Lebewesen in den Hyazinten und am Ufer ruhig beobachten.

Im Walther Lilly Camp angelangt, wurden Wasserproben entnommen und die Wasserwerte gemessen. Dies wurde an allen Stationen, aber jeweils von den unterschiedlichen Teams durchgeführt.

JBL Venezuela Wasser testen 1
Hier war das Wasser im Verhältnis zu den anderen Tagen relativ klar. Man konnte nun auch mit der Taucherbrille etwas erkennen und so haben wir am Ufer geschnorchelt und die Fische beobachtet.
Es hatte auch viele Schnecken (Neritina – gestreifte und gepunktete).
Wiederum wurden Fische gefangen und fotografiert.

Nach dem Mittagessen erlebten wir den Urlaub hautnah. In einer ca. 1 stündigen Wanderung wurde uns die Pflanzenwelt nähergebracht. Trinken aus Lianen, Palmherz gegessen, den Basabaum bestaunt (das Holz ist sehr leicht).
Ein Skorpion ist uns auch noch begegnet. Die Art war nur schwach giftig. Aber der Führer berichtete uns, dass es von anderen Arten vor allem bei den Indio-Kindern immer wieder zu tödlichen Unfällen kommt, weil die Kinder barfuss laufen und dann gestochen werden.
Die Wanderung war wiederum in einem sehr sumpfigen Gebiet und da waren wir doch über die Gummistiefel aus dem Camp sehr froh. Obwohl wir zum Teil so weit eingesunken sind, dass der Schlamm dann auch in die Stiefel rein lief.

Zurück beim Boot wurde dann zuerst einmal gebadet…
Und dann noch eine zweite Runde Fische beobachten und fotografieren, bevor wir uns auf den langen Heimweg machten. Wie lange der sein wird, wussten wir bei der Abfahrt noch nicht…

JBL Venezuela Therese
Ich (Therese Schumacher) am Fischen – Foto von Loïc Kolly

Kurz nach der Abfahrt ist beim Boot ein Motor ausgefallen, deshalb ging die Fahrt nur noch langsam vorwärts. Nach ca. 2 Stunden konnten wir in einem Camp am Ufer jemand im Eco Camp erreichen, diese schickten uns dann zwei Boote zur “Rettung”. Wir sind dann mit unserem Boot weiter gefahren, aber schlussendlich in einem Hyazinthenfeld ganz stecken geblieben. Dort haben wir auf die anderen Boote gewartet und sind dann auf dem Fluss umgestiegen. Nach ca. 4 Stunden kamen wir im Camp an – die Abendwanderung hatten wir natürlich verpasst, aber es war auch so ein grosses Abenteuer.

Wir hatten es in der Gruppe auf dem Boot lustig und im Camp haben  uns die restlichen Mitglieder der Expedition mit einem grossen Hallo empfangem – im Camp hatten sie sich mehr Sorgen gemacht, als wir auf dem Boot.

JBL Venezuela Abendstimmung 2

Zudem wurde uns gleich die Programmänderung für den nächsten Tag mitgeteilt – es gab Probleme mit den Weiterflügen und deshalb wurde im Eco Camp ein weiterer Tag Aufenthalt angehängt.
So mussten wir an diesem Abend nicht noch packen und konnten nach dem Abendessen, das uns die Indios vom Camp um zehn Uhr noch serviert haben, gemütlich in Bett und uns erholen 😉

Fotos zum 4. Tag

Zum Tagbucheintrag Seite 5

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